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1. Geschichte der Neuzeit - S. 347

1887 - Wiesbaden : Kunze
35. Die Einigung Italiens. 347 Rom. Der natürlichen Hauptstadt sollte Italien auch nicht mehr lange ermangeln. Schon 1862 hatte Garibaldi einen Versuch zur Eroberung Roms unternommen, war aber auf Veranlassung Napoleons, der zum Schutze des päpstlichen Gebietes auftrat, von italienischen Truppen bei Aspromonte (28. Aug.) verwundet und gefangen genommen worden, worauf das römische Gebiet bis Ende 1866 französische Besatzung erhielt. Der Papst verurteilte um Weihnachten 1864 in einer Encyklika die politischen und religiösen Zeitideen; 1867 wiederholte Garibaldi jedoch mit einem Freischarencorps seinen Angriff. Den päpstlichen Truppen kam aber eine mit dem neuen Chassepotgewehr bewaffnete sranzösische Division zu Hilfe, und Garibaldis Corps erlag bei Mentana (3. Nov. 1867). Der alte Held wurde gefangen genommen, aber nach kurzer Zeit nach der Insel Caprera zurückgebracht. Die Franzosen bezogen den Kriegshafen Civita vecchia und übernahmen von neuem die Hut über das Gebiet des Papstes. Unter diesem Schutz trat (8. Dez. 1869) das von Papst Pius Ix. berufene zwanzigste allgemeine (vatikanische) Konzil in Rom zusammen. Dieses gab unter dem Einflüsse des Jesuitenordens dem Papste eine neue, geistliche Waffe in die Hand, indem es, trotz der Abmahnung der Regierungen und trotz der in der Versammlung sich kund gebenden Opposition, am 18. Juli 1870 die Unfehlbarkeit des Papstes in Sachen des Glaubens und der Sitte zu einem Glaubenssatz der katholischen Kirche erhob. Kaum war dieser verhängnisvolle Beschluß gefaßt, so überraschte Frankreich Deutschland mit Krieg, und der letzte Rest der weltlichen Herrschaft des Papstes ging verloren. Als Frankreich Anfang September 1870 seine Truppen aus Italien zurückziehen mußte, besetzte Viktor ©manne! ant 20. Sept. 1870 Rom und machte es zur Hauptstadt des Königreichs Italien. Dem Papste wurde der vatikanische und lateinische Palast nebst dem Schlosse Castel-Gandolso und eine jährliche Rente zuerkannt. Auf Viktor Emanuel folgte 1878 sein Sohn Hurnbert als König. Als Papst Pius Ix. einen Monat später starb, wurde Kardinal Pecci als Leo Xiii. sein Nachfolger. §. $6. 2)as Emfigfte tfer außereuropäischen Segeßenfieifen. In Ostindien rief die Rücksichtslosigkeit gegen die heimischen Religionsgebräuche, der Hochmut und das gewaltthätige Unterdrückungssystem der Briten einen gefährlichen Aufstand der einheimischen

2. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 73

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die deutschen Staaten 7 3 befreiung und deutsche Kolonisation, durch Rechtspflege und Gründung von Volksschulen. § 68. Heerwesen. Ganz Soldat, begünstigte der König {prince-connetable) überall das Heer; Offiziere waren immer in seiner Umgebung, in Hof- und Verwaltungsdienst. Das Militär war der erste Stand. Die Armee schied sich in Garde und Linie, Feld- und Garnisonregimenter. Die Dienstzeit dauerte lange, die Verhältnisse im Heere waren patriarchalisch, das Leben der Mannschaften hart und kümmerlich. Der König drängte auf menschliche Behandlung; die Prügelstrafe sollte nur auf Befehl erfolgen. Für die Invaliden konnte nur wenig geschehen. Die Heeresergänzung geschah zu zwei Dritteln durch Werbung im Ausland, da Friedrich das Inland schonte, indem er die Befreiungen erweiterte; auch Überläufer wurden ins Heer eingestellt. 1756 ließ Friedrich 22000 Sachsen pressen und im weiteren Verlaufe des Krieges fanden in Sachsen und Mecklenburg Zwangsrekrutierungen statt. Die Desertion war daher sehr groß. Den Stamm des Heeres stellten die Kantonisten, die militärisch und sittlich trefflich geschult wurden. Die Heeresstärke betrug 1750: 100000 1763: 219000; schließlich 226000; davon gehörten 186000 zum Feldheer. Im Frieden lagen die Leute in guten Bürgerquartieren und beköstigten sich gruppenweise selbst; Löhnung und Heeresunterhaltung kosteten 1740 an 5, 1770: 12 Mill. Taler; nach 1763 wurde die Kompagniewirtschaft reformiert. Das Offizierkorps rekrutierte sich aus dem Adel, der in Königs Dienst Versorgung und Erziehung zur „Ehre“ fand. Bei dem Adel allein glaubte der König das für den Offizier nötige ,,Ehrgefühl" zu finden. Bürgerliche wurden daher nur von einzelnen Truppenteüen als Offiziere angenommen. Die Beförderung erfolgte nach dem Dienstalter. Die wirtschaftliche Lage der Offiziere war noch sehr dürftig; die einträgliche Kapitänstelle erlangte man erst nach 20 Jahren. Gesellschaftlich lebte der Offizier sehr abgeschlossen; seine Bildung war im allgemeinen gering. Fachstudien wurden verachtet. Doch sorgte der Kriegsherr für Kadettenschulen. Er schrieb eine Reihe von Fachschriften für sie und nahm stets 12 der fähigsten Kadetten zu Adjutanten. Im Geiste damaliger Strategie sah Friedrich Ii. Manöver und Schlacht als gleichwertige Mittel an. Theoretisch waren diese eigentlich nur bei günstigem Boden und überlegener Macht zu wagen. Praktisch bevorzugte der König oft infolge seines Temperaments und aus Not die Schlacht. Sein System war: Vorgehen gegen die feindliche Hauptmacht, Zusammenballen großer Massen zur Vernichtung des gegnerischen Heeres. Aber die übliche Magazinverpflegung, denn Requisition förderte die Desertion, hinderte rasche und weite Vorstöße ins Feindesland und entschiedene Verfolgung. König und Heer Heeres- ergänzung Offizier- korps Strategie

3. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 170

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 170 - Ihr werdet einem Feinde gegenberstehen, der nicht minder todesmutig ist wie Ihr. Von europischen Offizieren ausgebildet, haben die Chinesen die euro-pifchen Waffen brauchen gelernt. Gott sei Dank haben Eure Kameraden von der Marine-Infanterie und meiner Marine, wo sie mit ihnen zusammengekommen sind, den alten deutschen Waffenruf bekrftigt und bewhrt und mit Ruhm und Sieg sich verteidigt und ihre Aufgaben gelst. So sende ich Euch nun hinaus, um das Unrecht zu rchen, und ich werde nicht eher ruhen, als bis die deutschen Fahnen vereint mit denen der anderen Mchte siegreich der den chinesischen wehen und, aus den Mauern Pekings ausgepflanzt, den Chinesen den Frieden diktieren. Ihr habt gute Kameradschaft zu halten mit allen Truppen, mit denen Ihr dort zusammenkommt. Russen, Englnder, Franzosen, wer es auch sei, sie fechten alle fr die eine Sache, fr die Zivilisation. Wir denken auch noch an etwas Hheres, an unsere Religion und die Ver-teidigung und den Schutz unserer Brder da drauen, welche zum Teil mit ihrem Leben fr ihren Heiland eingetreten sind. Denkt auch an unsere Waffenehre; denkt an diejenigen, die vor Euch ge-fochten haben, und zieht hinaus mit dem alten brandenburgischen Fahnenspruch: Vertrau auf Gott, dich tapfer wehr'; daraus besteht dein' ganze Ehr'! Denn wer's auf Gott herzhaftig wagt, wird nimmer aus der Welt gejagt"1). 2. Quelle: Entschuldigungsschreiben des Kaisers von China an Kaiser Wilhelm Ii.2). Fundort: Johs. Penzler a. a. O. Bd. 3. S. 41 und 42. Der Gro-Kaiser des Tatsing-Reiches entbietet Seiner Majestt dem Deutschen Kaiser Gru. Seitdem unsere Reiche gegenseitig durch stndige Gesandtschaften vertreten sind, haben wir ununterbrochen in den freundschaftlichsten Beziehungen zueinander gestanden. Die Beziehungen wurden noch inniger, als Seine Knigliche Hoheit Prinz Heinrich von Preußen nach Peking kam und wir hierbei den Vorzug hatten, Seine Knigliche Hoheit hufiger zu empfangen und mit ihm in vertrauter Weise verkehren zu knnen. Leider drangen inzwischen, im fnften Monat des vergangenen Jahres, die Boxer in Peking ein; aufstndische Soldaten schlssen sich ihnen an, und es kam dahin, da Eurer Majestt Gesandter, Freiherr von Kettelet, ermordet wurde, ein Mann, der, solange er seinen Posten in Peking bekleidete, die Interessen unserer Lnder auf das wrmste wahrnahm, und dem wir unsere besondere Anerkennung zollen muten. x) Dieser Fahnenspruch ist einer der sieben alten Standarten des kurfrstlichen Regiments Hennings von Treffenfeld entnommen, die vor mehreren Jahren wieder aufgefunden und auf Befehl des Kaisers der Fahnensammlung des Zeughauses einverleibt sind. Diese Standarten stammen aus der Zeit des Groen Kurfrsten und haben dessen Truppen in manchen blutigen Schlachten, namentlich bei Fehrbellin, zum Siege gefhrt. Dieselbe Inschrift befindet sich auf der Klinge des Sbels, den der Kaiser dem Krn-Prinzen bei Vollendung seines zehnten Lebensjahres zum Geschenk gemacht hat. 2) Das Schreiben wurde unserem Kaiser am 4. September 1901 von dem Bruder des Kaisers von China, dem Prinzen Tschun, dem sogenannten Shneprinzen, im Neuen Palais bei Potsdam in feierlicher Audienz berreicht.

4. Grundriß der Alten Geschichte - S. 82

1835 - Berlin : Trautwein
82 Vierter Abschnitt. Römer. schm Bürger'/ den Pachtgeldern von den Staatsllndereien, Häfen- und Brückenzöllen und der Kriegsbeute, die Ausgaben in der Aus- führung öffentlicher Bauten/ namentlich Wasserleitungen und Heer- straßen/ und den Kosten der Kriegsführung. Die Zahl der römischen Bürger betrug 271,22/1 im I. 275. Das Kriegswesen der Rö- mer erhielt seine Vollkommenheit tcheils durch den kriegerischen Geist derselben, theilö durch Aneignung fremder Einrichtungen (des gallischen Wurfspeers/ der samnitischen Marfchordnung, der griechi- schen Lagerkunst, des spanischen Doppelschwertes); der Kriegsdienst war nicht Last, sondern Ehre und nothwendige Bedingung zur Er- langung von Staatöamtern. Die Einrichtung des Hecres, welches in diesem Zeiträume selten aus mehr als vier Legionen bestand, gründete sich auf die servianische Classeneintherlnng; die Legionen, welche, früher 3000 Fußgänger und 300 Reiter stark, im zweiten punischen Kriege auf 6200 Fußgänger stiegen, bildeten Anfangs eine der Phalanx ähnliche Masse, erhielten aber im letzten Jahrhunderte dieses Zeitraums (vielleicht durch Camillus) durch Eintheilung des Fußvolks in Manipcln und Aufstellung desselben in drei verschieden bewaffneten Treffen (Hastati, Principes und Triarii, neben welchen sich früher noch eine Ersatzmannschaft (accen8i) und stets leichte Truppen (rorarii, später velites) finden, und welchen eine meist gleiche Zahl bnndesgenössischen Kriegsvolks beigesellt wurde) leben- digere Beweglichkeit'). Der sittliche Zustand der Römer wurde dadurch bedingt, daß sie, auch die Vornehmern, kriegerische Land- bauer, zum Theil auch erfahrene Staatsmänner waren, daß sie, unbekannt mit dem Laster, allein Mannhaftigkeit (virius) und das unmittelbar auf das Leben sich Beziehende schätzten, und daß die Ju- gend in strenger Sittenzucht und in Ehrfurcht gegen das Alter und jedes Verdienst um den Staat erzogen wurde; im Familienleben herrschte strenge Unterordnung, jedoch wurde die väterliche Gewalt selten gemißbraucht, und die römische Hausfrau war sehr geehrt; die Belustigungen waren kriegerische Spiele, mimische und derbko- mische Darstellungen und s. 21 h Eladiatorenkämpfe; öftere Erwäh- nung von goldenen Kronen, die Purpurgewänder der Frauen und der, wenn auch nicht bedeutende, Seehandel, auch bewiesen durch Handelsverträge * 2) mit Carthago (509. 3ä8. 305. 280), lassen auf Gewerbfleiß und selbst auf einigen Luxus schließen; Verderbtheit der Sitten begann erst durch nähere Verbindung mit Großgriechen- ') Liv. Viii, 8 Ii»d Nrebuhr Iii, 110 ff. Polyb. Vi, 19 — ¿2. Xviii, 15, 10—12. (91 a fi und Rösch), römische Kriegsalterthi'imer 1782. Ge- schichte des Kriegswesens. 1. Abth. Das Kriegswesen des Alterthums. 1828. 2) Pölich. Iii, 22 — 25. Dwdor. Xvi, 69.

5. Griechische Geschichte - S. 377

1882 - Nördlingen : Beck
Philipp? Heeresorgamsiüloii. 377 aridere für sich einzunehmen vielfältig gefördert. Die Not des Landes feuerte ihn an, alle Kräfte anzustrengen, um sich und den Seinigen zu helfen. Und da diese ihn voll frischen Mutes sahen, ermannten auch sie sich wieder aus der tiefen Mutlosigkeit, in welche sie nach der Niederlage durch die Illyrier versunken waren. Sie hörten auf den jungen Fürsten, der mit einer ihnen bisher unbekannten Beredsamkeit sie tröstete und ausrichtete, und fügten sich den Anordnungen, welche er zur Erhebnng des Volkes aus der Abhängigkeit von auswärtigen Völkern und znr Sicherung seines Thrones nötig fand. Er brachte von Theben Kenntnisse im Kriegs-wesen mit, die bei einem so kraftvollen Menschenstamme, wie die Mace-donier waren, in Anwendung gebracht von der größten Wirkung sein mußten. So ließ er denn die macedonische Mannschaft sich fleißig im geordneten Gebrauche der Waffen üben, wie er denselben jetzt einführte, und schuf eine neue Art der Aufstellung der Heerhaufen, durch welche die macedonischen Krieger lange Zeit für unüberwindlich gegolten haben. Erstellte den Kern seines Kriegsheeres, das schwerbewaffnete Fußvolk, in Massen von achttausend Mann so auf, daß sechzehn Reihen von Soldaten, dicht aneinander geschlossen, ein längliches Viereck bildeten. Jeder hatte einen Schild und einen mehr als zwanzig Fuß langen, nicht zum Wurfe, sondern nur zum Stoße bestimmten Spieß und war noch außer dem Schilde mit Schutzwaffen wohl versehen. Einen so aufgestellten Heerhaufen nannte man „die Phalanx". Von den sechzehn Gliedern, aus denen sie bestand, streckten die fünf ersten ihre Spieße, welche mit beiden Händen gehalten wurden, gerade gegen den Feind, indem die im zweiten bis fünften Gliede den Zwischenraum zwischen ihren Vordermännern benützten, um ihre Spieße ebenfalls vorzustrecken, so daß dem Feinde ein ganzer Wald von eisernen Spitzen entgegenstarrte, wenn er sich der Phalanx oder diese sich ihm näherte. Die in den els übrigen Gliedern Stehenden legten beim Anmarsch den vorderen Teil ihrer Spieße schief nach oben gerichtet auf die Schultern ihrer Vordermänner. Wenn eine solche Masse auf einer Fläche dichtgeschlossen anrücken konnte, so war ihr Stoß für jedes andere Heer unwiderstehlich. Um jedoch zur Befestigung seiner Macht die nötige Zeit zu gewinnen, bewog er die Päouier durch Geschenke und Vorstellungen, das Land in Ruhe zu lassen, brachte den thracischen König durch die gleichen Mittel dahin, daß er dem Pausauias seinen Beistand entzog, und gewann auch fürs erste die Athener, indem er die Stadt Amphipolis, die von Mttcedonient besetzt war, verließ und ihre Selbständigkeit anerkannte: in Athen schöpfte man daraus die Hoffnung, diese Stadt, eine alte athe-

6. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 36

1899 - Leipzig : Teubner
36 Ii. Lebensbilder aus der ferneren Vergangenheit. ebenso Holland, das bis vor kurzem mit dazu gehrt hatte. Im Jahre 1672 fiel er mit einem starken Heere in Holland ein, welches vor solch furchtbarer bermacht in eine derartige Not geriet, da man seitdem, wenn irgendwo groe Not ist, zu sagen pflegt: Holland in Not". Das aber mochte Friedrich Wilhelm nicht ruhig mit ansehen, da die stammverwandten Hollnder unterjocht wurden, zumal er mit der bedeutendsten Familie des Landes durch seine Gattin verwandt war. Mit 20000 Mann marschierte er an den Rhein, um ihnen zu helfen. Nachdem er vorbergehend infolge eines Friedens, den er mit Frankreich abschlo, den Kriegsschauplatz verlassen hatte, zog er von neuem das Schwert. Um diesen Gegner loszuwerden, bewog König Ludwig Xiv. die Schweden, von Stettin aus, das ihnen gehrte, einen Einfall in Brandenburg und Hinterpommern zu machen. Ein berhmter Feldherr Namens Karl Gustav Wrangel fhrte sie. Frchterlich hausten sie in dem armen Lande, dessen Fürst und Heer in weiter Ferne waren. Da standen die Bauern auf, machten sich Fahnen mit dem roten brandenburgischen Adler und der Inschrift: Wir siud Bauern von geringem Gut Und bienen unferm gnbigften Kurfrsten und Herrn mit unferm Blut. Aber sie waren nicht im staube, die schlimmen Fremblinge aus dem Lande zu treiben. Unterdessen hatte Friedrich Wilhelm sein Heer verstrkt; mit 6000 Reitern, zwei Regimentern Dragoner und 13 Geschtzen eilte er heran; 1200 Infanteristen wurden auf Wagen nachgefahren. An der Spitze zog Georg von Derfflinger mit den Dragonern. Bei Rathenow kam er an die Havel. Hier stcmb ein Regiment schwebischer Einbringlinge. Whrenb Nebel die Lanb-schaft bebeckte und ein Sprhregen zu fallen begann, ging jener in der Morgenbmmerung mit einigen der Seinen an die Zugbrcke heran. Holla, was fr Volk?" schallte es in schwebischer Sprache von dem Wachthanse herab. Schwebisch Volk" ant-wertete ihm Derfflinger, der einst in schwebischen Diensten ge-stanben hatte und Sprache wie Kriegsbrauch jenes Volkes genau kannte. Mit Mhe war der Posten zu bewegen, fr ihn, einen angeblichen Offizier vom schwebischen Regiment Blow, die Brcke

7. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 52

1880 - Leipzig : Arnoldi
52 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1871 Jtan. 15—18. General Werder behauptet seine Stellung an der Lisaine gegen Bourbaki und beharrt in der Belagerung von Beifort. 18. Proklamation des deutschen Kaiserreiches im Schlosse von Versailles. 19. General Göben schlägt die französische Nordarmee bei St. Quentin. 28. Waffenstillstand zu Versailles. Bismarck. Favre. Die deutschen Truppen besetzen die Forts von Paris. Die französische Armee verbleibt kriegsgefangen in der Stadt. Febr. 1. die französische Ostarmee flüchtet sich in die Schweiz. Beifort kapituliert Febr. 16. 17. die französische Nationalversammlung zu Bordeaux stellt Thiers an die Spitze der Regierung (—1873). 26. Friedenspräliminarien zu Versailles; März 1 Einzug der deutschen Truppen in Paris. ^lärz 18 ___ Mai 29. Aufstand der Kommunisten in Paris. Versailles Sitz der französischen Regierung. 21. Eröffnung des ersten deutschen Reichstags durch Kaiser Wilhelm. Verfassung des deutschen Reiches vom 16 April. Fürst Bismarck Reichskanzler. Mai 10. Friede zu Frankfurt zwischen dem deutschen Reiche und der französischen Republik. Eisass und Lothringen (mit Metz) kommen an Deutschland zurück. Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. I. Das Altertum. Ursprünglicher Glaube an den einigen Gott. Die Ueber-gänge von dem unstäten Hirten- und Jägerleben zum Ackerbau und zu festen Wohnsitzen. 4000 uralte Kultur in Ägypten, Babylonien, Baktrien» In^ (China). Allmähliche Ausbildung der Priesterherrschaft und des Kastenwesens. Ägyptische Pyramiden una Tempel; Hieroglyphen.

8. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 35

1885 - Wiesbaden : Bergmann
Kriegführung und Bewaffnung. 35 truppen einen besonderen Ehrennamen — welchen, hat er leider nicht gesagt. Die Heere der Germanen wurden, wenn mehrere verbündete Stämme zusammen ins Feld zogen, so aufgestellt, daß jeder Stamm einen Platz für sich einnahm. Das geschah wohl, um den Kampfeseifer der nebeneinander fechtenden Stämme zu schärfen. Die Stämme wieder gliederten sich teils nach Hundertschaften, teils innerhalb dieser nach Geschlechtern. Der einzelne Krieger kämpfte unmittelbar unter den Augen feiner Verwandten und seiner Nachbarn; er hatte, wenn er verwundet ward, von diesen sichere Hilft, wenn er siel, entschlossene Rettung seines Leichnams vor Verunehrung durch den Feind zu erwarten. Die verschiedenen Heeresabteilungen formierten sich in Form eines Keiles*) (oder, wie es auch wohl heißt, eines Eberkopfes) und suchten so die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Gelang dies nicht, drang wohl gar der Feind mit Übermacht vor, fo zogen sich die germanischen Krieger in dichte Haufen zusammen, wobei die Außenstehenden mit ihren großen Schilden die Seiten deckten, die in der Mitte solche über ihre Köpfe emporhielten, so daß eine gleichsam von allen Seiten gepanzerte, undurchdringliche Masse entstand. Die römischen Soldaten mußten sich daun nicht anders zu Helsen, als daß sie entweder die Nächststehenden Fuß an Fuß über den Haufen zu werfen und so die lebendige Mauer zu durchbrechen suchten, oder daß sie aus das Schilddach hinaufsprangen und von oben her mit ihren Schwertern in den Haufen hineinstießen. So erzählt Cäsar. Hinter der Schlachtordnung besand sich die Wagenburg. Sie diente zu einer Art von Schutzwehr beim Rückzug, sollte aber wohl auch ein Verlassen der Schlachtreihe den einzelnen Kriegern unmöglich machen, letzteres umsomehr, als auf der Wagenburg sich die Frauen befanden, welche die etwa Fliehenden mit Bitten und Beschwörungen in die Schlacht zurücktrieben. Ob übrigens schon in den frühesten Zeiten die Germanen überhaupt eine feste Schlachtordnung hatten, ob sie nicht damals meist noch ungeordnet und ungestüm gegen die feindlichen Reihen anstürmten, ist wenigstens zweifelhaft. In den Schilderungen Plutarchs vom Cim-bemkriege ist allerdings von einer Schlachtordnung die Rede, (und zwar von einem Viereck); doch scheint diese Ordnung sich sehr bald *) Daß das ganze Heer einen einzigen Keil gebildet habe, ist wenig wahrscheinlich; eine solche Schlachtordnung wäre doch gar zu schwerfällig gewesen. 3*

9. Grundriss der römischen Altertümer - S. 155

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
80. Socii und Auxilia. 155 Der Legionssoldat heifst legionarius im Gegensätze zu den socii und auxilia; manipularius als Glied der Manipel im Gegensätze zur ganzen Legion ; gregarius, Gemeiner, im Gegensätze zu den Chargierten. 1. Socii, Bundesgenossen oder Truppen der Verbündeten italischen und latinischen Völker und Kolonien. Die Stärke des Kontingentes jedes alliierten Staates wurde durch den Senat bestimmt; Xormalstärke sämtlicher socii etwa vier Legionen (20 000 Mann), die Reiterei war nahezu doppelt so stark als die römische. Die Bundesgenossen waren aber nicht in Legionen geteilt, sondern in Kohorten (alae). Die Aufstellung auf den Flügeln des konsularischen Heeres als ala dextra und ala sinistra. Daher unterschied man cohortes alares (alariae) und cohortes legionariae l. Jede Kohorte (ala) zählte 4200 Mann, die von sechs praefecti so-ciüm (statt von sechs tribimi) befehligt waren. Nur Römer ernannte der Konsul zu Präfekten. Die Ausrüstung der alae war die der römischen Legion. Die Reiterei bildete sechs alae (tur-mae): equites alarii. 2. Anxilia, Hülfsvölker. Solche wurden seit den punischen Kriegen in den Provinzen, wo gerade Krieg geführt wurde, ausgehoben ; oft waren es auch Truppenteile, welche verbündete Könige stellten. Diese fremdländischen Truppen zerfielen wie die socii in Kohorten, benannt nach dem Lande, wo sie ausgehoben wurden (cohors Afrorum, cohors Grallorum), oder nach dem Kaiser, der sie schuf (cohors Claudia, cohors Hadriana). Man hat darum zu unterscheiden: cohortes legionariae, alariae und auxiliariae. Seitdem die socii Bürger geworden waren, stellten die Hülfsvölker die alae, namentlich die Reiterei (Germanen, Gallier, Spanier) und wir treffen jetzt hei den Schriftstellern equites alarii (alares) = auxiliarii. — Die Stärke der auxilia richtete sich je nach dem Bedürfnisse; am häufigsten wurden die Auxüiartruppen als milites levis armaturae verwendet. Aufser diesen 3 (resp. 2) regelmäfsigen Bestandteilen des römischen Heeres wurden allmählich noch fremdländische Söldner eingestellt und in eigene cohortes mercenariae formiert. Auch diese dienten als leichte Truppen in nationaler Tracht und Bewaffnung; so die Balearen als Schleuderer. die Kreter und Numidier als Bogenschützen1. 1 Caes. h. G. 1, 51: omnes alarios in conspectu hostium constituit, quod minus multitudine militum legionariorum valehat. Die alarii sind Bundestruppen, Fufsvolk und Reiterei. Der Name von der Aufstellung auf den Flügeln. 2 Caes. h. G. 2, 7 : Numidas et Cretas sagittarios et funditores Baleares mittit.

10. Teil 1 - S. 39

1882 - Leipzig : Brandstetter
Kriegswesen der Germanen. 39 Dann folgte die eigentliche Masse des Heeres. Der mittlere Keil war etwas stärker als die andern und ragte daher über sie hinaus; an die Spitzen, die aus je einem oder zwei Mann gebildet wurden, stellte man in der Regel die stärksten Leute. Immer standen die Verwandten zusammen, wodurch der Mut angefeuert wurde und der Tod eines Angehörigen der Pflicht der Blutrache gemäß augenblicklich am Feind gerächt werden konnte. Für die Verteidigung im Felde und den Angriff gegen Festungsmauern diente die Form der Schildburg, eine von allen Seiten und selbst von oben durch die vorgestreckten und über die Köpfe gehaltenen Schilde gedeckte Anf-stellnng nach Art unserer Vierecke. Wie fest dabei die Schilde in einander gefügt wnrden, zeigt der Bericht Cäsars über die Schlacht gegen Arivvist, in der die römischen Soldaten, um in die Vierecke eindringen zu können, zum Teil aus die Schilde hinauf springen mußten. Befestigungen im eigenen Laude scheinen die Germanen in größerer Zahl erst seit den römischen Eroberungsversuchen angelegt zu haben. Sie bestehen meist aus ringförmigen Steinwällen von sehr verschiedener Stärke und Ausdehnung mit einem einzigen schmalen Zugange, weshalb sie auch geradezu Ringwälle genannt werben. Die Steine, oft mächtige Blöcke, sind unbehauen und ohne Bindemittel. aber möglichst bicht über einanber angehäuft, bis zu einer Höhe von 21/2 Meter und einer Stärke von 6 Meter. Kleinere haben oft nur wenige hunbert Schritt im Umfang, größere bis zu einer halben Stunde. Einzelne mögen zugleich Opfer- und Dingstätten gewesen sein, die meisten aber hatten ohne Zweifel eine ausschließlich kriegerische Bestimmung, beim biefe vermag allein den großen Aufwanb von Zeit und Kraft zu erklären, der zu ihrer Erbauung nötig war. Währenb die größeren zunächst zu Zufluchtsstätten für Menschen und Vieh bienten, scheinen die kleineren hauptsächlich dazu Bestimmt gewesen zu sein, vorgeschobenen Beobachtungsposteu Schutz gegen feinbliche Überfälle zu gewähren. Alle liegen auf Bergen, die eine freie Aussicht barbieten, viele auf Ausläufern, die weit in die Ebene vorspringen und sich daher vorzugsweise zu Beobachtungsposten eigneten. Allerbings machten die Germanen nach und nach in der Kriegführung wesentliche Fortschritte; im ganzen aber hielten sie boch an der Grundlage ihrer nationalen Kampfweise und Gefechtsordnung nahezu taufenb Jahre unverändert fest. Was ihnen schließlich den Sieg über die Römer verschaffte, das war nicht die steigenbe Ausbildung der Form, die größere Übung und Geschicklichkeit in der äußeren Kunst des Krieges, benn zuletzt bestauben ja die römischen Heere selbst fast nur noch aus Germanen, fonbern das Festhalten an beit altnationalen Tugenden, der kriegerische Geist des Volkes, die Leidenschaft, mit der es jeden' Kampf ausfocht, feine Freude am Sieg oder Tod und das unerschütterliche Siegesvertrauen, das durch keine Niederlage gebrochen werden konnte.
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